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Kinderbegleitung – inspiriert von Jesper Juul

Das kompetente Kind – Aller Anfang ist schwer

Wir beginnen – als Eltern – mit der Geburt unseres ersten Kindes. Ausgestattet mit unserer eigenen Geschichte, mit den Strategien, die wir entwickelt haben, unsere Wünsche und Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Mit einer Menge an Verboten und Geboten, die jene Werte definieren, mit denen wir unser Leben gestalten. Solchen, die wir übernommen und anderen, die wir daraus entwickelt haben. Und mit ganz viel Liebe für dieses neue Wesen und vielen Vorstellungen für ein wunderbare, gemeinsame Zeit.

Und dann, bin ich Mutter. Ich erinnere mich an all die Verbote, die es mir nicht ermöglicht haben, mich im Bezug auf meine Kleidung, meine Freunde, meine ganz persönlichen Vorlieben oder Abneigungen entscheiden zu können. Wo ich mich schlecht und „falsch“ fühlte, wenn ich mit Lügen und Heimlichkeiten meine Bedürfnisse verwirklichte. Wo nicht nur meine Eltern wussten wo’s langgeht, sondern alle in der Straße, im Bezirk, in der Stadt, die ziemlich gleiche Meinung hatten, wie Kinder zu erziehen wären – und dies des öfteren auch tatkräftig umsetzten.

Und nun hab ich ein Problem. Ich sehe mich den Wünschen meiner Kinder gegenüber und sage nein dazu, so wie man es zu mir gesagt hat. Ich suche nach einem gleichwürdigen Miteinander und habe keine Vorbilder dafür. Ich erzähle, um Hilfe bittend, von meinen Problemen und fühle mich als Mutter unfähig, da ich nicht bereit bin, die Macht anzuwenden, die ich als Kind selbst erfahren habe. Ich erkenne, wie wichtig es gewesen wäre, Grenzen und Konsequenzen eigenverantwortlichen Handelns erfahren zu haben, um auf eigene Erfahrungen zurückkommen zu können. Doch die Erfahrungs-Spiel-Räume dafür waren zu allgemein und zu fremdbestimmt.

Ich bin in der Zwischenzeit fünfzig Jahre alt; Mutter von vier Kindern; Großmutter von drei Enkelkindern, und immer noch auf der Suche. Und oft ratlos und unsicher. Mache Fehler, fühle mich schuldig und gebe es nicht auf zu lernen – von den Menschen, die mir nahe stehen – und mit ihnen zusammen.

Seitdem ich die Bücher von Jesper Juul gelesen und die Ausbildung zur FamilyLab-Seminarleiterin abgeschlossen habe, sehe ich die Tatsache, in der Erziehung Fehler zu machen, als etwas Unumgängliches; dass es darum geht zu lernen, liebevolle Gefühle in liebevolle Handlungen umzusetzen; dass die Beziehungen zwischen Mann und Frau und auch ihr Führungsverhalten Kindern und Jugendlichen gegenüber neu zu definieren ist – alles im Hinblick auf neue Werte und Zielsetzungen, d.h. Gleichwürdigkeit und dem ernsthaften Wunsch zu vermeiden, die Integrität der Kinder und Jugendlichen zu verletzen. In diesem Sinne werde ich meine Arbeit im Rahmen des FamilyLabs gestalten und in meine SI-Begleitstunden einfließen lassen.

Ursula Rybar

 
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