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SpielRaum nach Dr. Emmi Pikler
mit Ursula Rybar und
Mag.a Claudia Christina Lohinger
> Portrait Kursleiterinnen

Info-Flyer SpielRäume nach Dr. Emmi Pikler (pdf, 448KB)

Im SpielRaum sinnvoll spielen und lernen – für Kinder von 6 bis 30 Monate

Impulse für ein bewertungsfreies Miteinander von Kindern & Eltern.

Der SpielRaum als ExperimentierRaum für Kinder

  • Vorbereitete Umgebung mit Vielfalt an Spiel- und Bewegungsangeboten

  • Selbst-Vertrauen wird gestärkt

  • Kinder erleben inneres und äußeres Gleichgewicht

Der SpielRaum als WahrnehmungsRaum für Eltern

  • Eltern nehmen ihre Kinder im selbständigen Tun wahr

  • und beobachten bewusst deren vorhandene Kompetenzen

Der SpielRaum als BegegnungsRaum

  • Abendliche Gesprächsrunden mit Austausch über Fragen zum Geschehen im SpielRaum sowie zum Zusammenleben im Familienalltag

Die SpielRaumbegleiterin

  • Unterstützt die Selbst-Wahrnehmung der Kinder

  • Ermöglicht den Kindern durch bewertungsfreie Rückmeldungen mit ihren Erfolgen als auch mit schwierigen Situationen umzugehen

Der Einführungsabend

  • Die Pikler Pädagogik und das Konzept des SpielRaums kennenlernen

SpielRäume nach Dr. Emmi Pikler bieten wir für Kinder und Eltern (Begleitpersonen) einmal wöchentlich gestaffelt nach Altersgruppen.

Der SpielRaum ist Experimentier- und Erlebnisraum. Er stellt für die Kinder einen Raum zur freien Bewegungs- und Spielentwicklung und dem selbständigen Entdecken dar, und gibt den Eltern die Möglich-keit, die Eigenaktivität ihrer Kinder zu beobachten und kennen zu lernen. Durch die aufmerksame Anwesenheit der Eltern und ihr Interesse am Tun der Kinder, entsteht für diese eine Atmosphäre in der sie sich sicher und gesehen fühlen und sich interessiert dem Erkunden und Ausprobieren von  Materialien, Bewegungsangeboten und der Begegnung mit anderen Kindern widmen können.

Die Bedeutung des SpielRaumes für die Kinder besteht darin, eine „vorbereitete“ Umgebung vorzufinden in der sie Zeit und Möglich-keiten vorfinden sich mit dem auseinanderzusetzen, was für ihre Entwicklung gerade wichtig ist. Dies geschieht ohne pädagogisches Einwirken von außen, in der absichtslosen Auseinandersetzung des Kindes mit den angebotenen „offenen Materialien“ (Tücher, Becher, Holzklötze, große und kleine Bälle, Körbe in unterschiedlichen Größen, Löffeln,....) und zahlreichen Bewegungsmaterialien.  (Krabbelkiste/ Podest, schiefe Ebene, Kriechtunnel/Labyrinth, Dreieckständer/ Hühnerleiter). Dabei entscheidet das Kind selbst, wann und womit es spielen will und auch wie lange. Auf diese Weise lernen die Kinder, die in ihnen angelegten Fähigkeiten zu entwickeln und anzuwenden. Sie erleben jedoch auch Schwierigkeiten, erfahren Grenzen und erkennen im eigenen Tun Möglichkeiten, diese zu überwinden oder sie zu akzeptieren. Als Meister ihrer eigenen Lernprozesse gibt es für sie kein „richtig“ oder „falsch“. Sie schöpfen die Motivation zu ihrem Tun aus der tiefen Befriedigung, die sie beim Entdecken eigener Lösungen empfinden.

Der Säugling erlernt also im Lauf seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen. Emmi Pikler in „Friedliche Babys – zufriedene Mütter“.

Für die Kinder miteinander ergeben sich wertvolle Momente der Begegnung. Wertvoll, da der Raum gegeben ist, sich füreinander zu interessieren und sich einander achtsam zu nähern. In diesem Zusammenhang erleben die Kinder auch eigene Möglichkeiten sich in „Sicherheit“ zu bringen, wenn ihnen die körperliche Nähe eines anderen Kindes zu eng wird. So erlebt, bedeuten diese Begegnungen dann mehr ein Spiel mit dem Anderen, ein sich abtasten, ein Spüren oder Kräfte messen. Kommt es dennoch zum Konflikt, einer Situation in der sich zwei Kinder mit gegensätzlichen Bedürfnissen gegenüber stehen, ist es möglich sie darin so zu begleiten, dass sich beide in ihren Emotionen und Bedürfnissen verstanden und unterstützt fühlen und sie eine, für sie passende Lösung finden.

Die Mütter und Väter und anderen Begleitpersonen z.B. Großeltern  im SpielRaum nehmen einen wichtigen Platz am „Rand des Geschehens“ (im örtlichen Sinn verstanden) ein. Davon ausgehend sind sie für ihr Kind da, wann immer es Trost, Nähe oder einen Platz zum Ausruhen und sicherem Beobachten braucht. Die Eltern sind eingeladen den Aktivitäten ihres Kindes zuzusehen, es zu erleben und zu „genießen“. Dies geschieht durch ihre aufmerksame, interessierte Anwesenheit, ohne in das Spiel des Kindes einzugreifen, es anzuleiten oder Lösungen in schwierigen Situationen anzubieten. Oft genug machen die Eltern die Erfahrung wie schwierig es ist, sich zurück zu nehmen, ab zu warten und wahr zu nehmen, was ihr Kind von sich aus erkunden möchte. Sie sind dann da, wann immer sich das Kind ihnen zuwendet. Sie schenken ihm Aufmerksamkeit und beschreibende und bestätigende Worte für etwas, was ihnen ihr Kind zeigen oder mitteilen möchte. Durch diese Begleitung wächst nach und nach das Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Kindes. Ebenso entwickeln sie Vertrauen und Sicherheit für ihre Rolle als Eltern und erleben sich wertvoll in der Beziehung zu ihrem Kind.

Meine Begleitung der Kinder im Spielraum besteht darin, ihrem Tun wache Aufmerksamkeit und Sicherheit gewährende Nähe zu widmen. Durch beschreibende Worte erlebt das Kind mein Interesse an ihm. Es fühlt sich gesehen. Gerät es im Erforschen von Bewegungsmaterialien in schwierige Situationen so kann ich das Kind durch beschreibende Worte darin unterstützen seine Grenzen wahrzunehmen. Schon das kann dem Kind ausreichend Sicherheit vermitteln, und es kann erleben, wie es sich selbst aus der „Gefahr“ bringen kann, indem es nach geeigneten Lösungen und Möglichkeiten sucht. Gerät ein Kind in eine auswegslose Situation, werde ich es mit den Worten „ich hebe dich herunter“ zu einem sicheren Ausgangspunkt zurück begleiten, von wo aus es seine Bemühungen erneut fortsetzen kann.

Konflikte zwischen zwei oder mehreren Kindern sind wertvolle Gelegenheiten, um die eigenen Gefühle und Bedürfnisse  kennen zu lernen. Ich benenne diese wertfrei und bestätige den Kindern, auch damit „richtig“ zu sein. Durch meine nichtwertende Haltung, durch Beschreiben der Situation und mein Vertrauen in ihre soziale Kompetenz, wird es ihnen möglich, für sie passende Lösungen zu finden.

„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist.“ Emmi Pikler in „Friedliche Babys- zufriedene Mütter“.

Meine Begleitung der Eltern beginnt damit, in einem Einführungs-abend das pädagogische Konzept des Spielraumes nach Emmi Pikler vorzustellen und die Unterschiede zu herkömmlichen Eltern-Kind-Gruppen deutlich zu machen. Ebenso, um Missverständnisse und falsche Erwartungen möglichst schon im Vorfeld aufzuklären. 

Im Gesprächskreis für Eltern der jeweils an jedem zweiten Spielraumtermin am Abend stattfindet, besteht die Möglichkeit auf Fragen, die in der Spielraumsituation entstanden sind, sowie allgemein, zum Zusammenleben mit den Kindern, näher einzugehen. Ich möchte dem Bedürfnis der Eltern sich über ihre Kinder aus zu tauschen, Zeit und Raum geben. Erfahrungen und Beobachtungen aus der Arbeit von Emmi Pikler und Jesper Juul als Möglichkeiten vorstellen, die eigene Kompetenz als Mutter/Vater zu erkennen bzw. zu erweitern. Mir ist es ein großes Anliegen durch diese Gesprächen eine Haltung einnehmen zu lernen – sich selbst und den Kindern gegenüber – welche für eine gemeinsame Beziehung wertvoll ist.

(c) 2010 Ursula Rybar

Hintergrundinformation: Der Respekt vor der physischen und psychischen Eigenentwicklung des Kindes, von Doris Amman (Orientiert an der Konzeption von Dr. Emmi Pikler)

 



 


 

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